Naturschutz

Ob Vollzeitlandwirt, im Nebenerwerb oder Inhaber einer einzelnen Parzelle, wir stellen Ihnen gerne die Projekte vor, die wir mit Ihnen in der Grünzone umsetzen können. Wir können Sie über Subsidien für extensive Landwirtschaft beraten, Ihnen eine Vielfalt von Arbeiten, wie zum Beispiel Pflanzung und Schnitt von Bäumen und Hecken anbieten. Lesen Sie hier mehr über unsere Projekte oder melden Sie sich bei uns für weitere Fragen !

Zwischen 2007 und 2012 wurde das Biotopkataster in Luxemburg im Auftrag des Umweltministeriums erstellt. Grundlage ist der Artikel 17 des Naturschutzgesetzes, laut dem Biotope gesetzlich geschützt sind und weder verändert, verkleinert oder zerstört werden dürfen. 2013 wurde das Kataster veröffentlicht und ist seitdem auf www​.geoportail​.lu öffentlich einsehbar. Im Biotopkataster sind sowohl europäisch geschützte Lebensräume (wie beispielsweise Magere Flachlandmähwiesen, Halbtrockenrasen, …) als auch national geschützte Lebensräume (wie beispielsweise Bongerten, Feucht- oder Schilfgebiete, …) aufgeführt. Landbewirtschafter müssen ihre Landnutzung so umsetzen, dass sie konform zum Biotopkataster ist. Welche landwirtschaftlichen Aktivitäten sind auf Biotopflächen möglich ? Welche Maßnahmen können schädigend wirken ? Gibt es Möglichkeiten, die finanziellen Einbußen über Förderprogramme wieder wett zu machen ?

Bei Fragen rund ums Biotopkataster stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung. Kontaktieren Sie : 

Marc Thiel : 34 94 10 26, m.​thiel@​sias.​lu

Mehr als die Hälfte der landwirtschaftlichen Nutzflächen in Luxemburg sind Grünland. Doch Grünland ist nicht gleich Grünland. Je nach Standortfaktoren (Feuchtegrad, Nährstofflevel, Tiefgründigkeit) sowie Nutzungsintensität können sich Grünlandparzellen ganz unterschiedlich präsentieren. Man spricht von Grünlandgesellschaften. Einige dieser Grünlandgesellschaften sind heute infolge von Düngung und häufiger Nutzung so selten geworden, dass sie unter Schutz stehen (z.B. die Mageren Flachlandmähwiesen oder die Trockenrasen). Artenreiche Wiesen und Weiden leisten einen fundamentalen Beitrag zur Biodiversität. Sie stellen einen Lebensraum für viele verschiedene Pflanzen- und Tierarten dar, die der Landwirt gezielt fördern kann. Diese ökologische Leistung muss der Landwirt jedoch nicht zum Null-Tarif umsetzen. Die Biologische Station SIAS hat die Aufgabe, ökologisch wertvolle Grünlandflächen zu lokalisieren, mit den Landbewirtschaftern (dies müssen nicht unbedingt hauptberufliche Landwirte sein) Kontakt aufzunehmen und im Rahmen des Biodiversitätsreglementes Projekte auszuhandeln. Im Zuge dieser sogenannten Biodiversitätsverträge werden die ökologischen Leistungen der Landwirte finanziell honoriert. Die Prämien liegen zwischen 350 und 720 €/​ha. Vor allem auf Grenzertragsstandorten stellen die Prämien eine willkommene Einnahme dar.

Sie bewirtschaften eine Wiese und wollen weitere Informationen über eine adäquate Nutzung sowie mögliche finanzielle Beihilfen ? Wir stehen Ihnen gerne zur Verfügung : 

Marc Thiel : 34 94 10 26, m.​thiel@​sias.​lu

Innerhalb der letzten Jahrzehnte hat die Biodiversität auf Ackerflächen stark abgenommen. Sowohl ehemals weit verbreitete Ackerwildkräuter (beispielsweise der blau blühende Ackerrittersporn) als auch früher sehr häufig vorkommende Tierarten (wie etwa das Feldhuhn) sind heute kurz vor dem Aussterben. Die Biologische Station SIAS hat die Aufgabe, Programme zum Schutz sowie zum Wiederaufbau dieser bedrohten Tier- und Pflanzenarten umzusetzen. Die Landwirte spielen dabei die zentrale Rolle. Im Rahmen des Biodiversitätsreglementes können Landwirte an Programmen teilnehmen, die dem Schutz dieser seltenen Arten dienen. Für den Ertragsausfall wird dem Landwirt eine Prämie erstattet, die je nach Programm zwischen 750 und 1150 €/​ha liegt.

Wenn auch Sie Interesse haben, dann melden Sie sich bei :

Marc Thiel : 34 94 10 26, m.​thiel@​sias.​lu

Traditionsgemäß waren Bongerten (Streuobstwiesen) stets fester Bestandteil der Kulturlandschaft in Luxemburg. Seit den 1960er Jahren, als man auf Plantagenanbau überging und infolge einer veränderten Agrarpolitik, wurde die Pflege der Bongerten stark vernachlässigt.

Bongerten sind ein sehr wertvoller Bestandteil unserer Landschaft, sowohl bezogen auf die Artenvielfalt von Vögeln, Tieren und Pflanzen, als auch im Hinblick auf die zahlreichen unterschiedlichen Obstsorten, die es zum Teil nur in unserer Region gibt und die leider langsam verschwinden.

Wir haben uns als Ziel gesetzt, alte Sorten zu erhalten, in dem wir sie gezielt vermehren und wieder neu pflanzen. Wir bestimmen die Sorten zusammen mit Fachleuten, veredeln sie und bringen sie wieder in die Bongerten ein.

Wenn Sie Bongertenbesitzer sind und Interesse an unserem Programm haben, können Sie uns gerne kontaktieren. Wir beraten Sie, pflanzen neue Bäume und kümmern uns um den Schnitt von alten und jungen Bäumen. Bei weiteren Fragen oder wenn Sie am Programm teilnehmen möchten, melden Sie sich bei :

Simone Felten : 34 94 10 25, s.​felten@​sias.​lu

Bauernhöfe sind für sich genommen ganz oft Hotspots der Biodiversität. Im Stall gibt es unzählige Fliegen, in den Scheunen tummeln sich Mäuse und auf dem Mistsammelplatz entwickeln sich Schwebfliegen. Auch wenn sie oft als Ungeziefer angesehen werden, so stellen sie doch eine sehr wichtige Nahrungsgrundlage für andere Tiere dar. Vor allem Vögel (z.B. Schleiereule, Turmfalke, Steinkauz, …) sind auf das Vorkommen von Mäusen angewiesen. Andere Arten, wie etwa die Schwalben oder Fledermäuse ernähren sich von Fliegen oder nachtaktiven Faltern. Mit dem Rückgang der Landwirtschaft (in verschiedenen Ortschaften gibt es heute bereits keinen Bauernhof mehr) sind auch die Lebensräume und Futterstätte vieler Vogel- und Fledermausarten verloren gegangen. Vor 20 Jahren hätte man nicht geglaubt, dass es heute fast keine Schwalben mehr gibt und auch die Schleiereulen bedroht sind.

Unsere Landwirte können durch verschiedene, einfach umsetzbare Maßnahmen diesen Tierarten wieder eine Lebensgrundlage bieten. Die Biologische Station SIAS ist immer auf der Suche nach Plätzen, wo Nistkästen für Schleiereulen, Turmfalken oder Schwalben angebracht werden können. Übrigens : Turmfalken halten auch die oft lästigen Tauben in Schach. Melden Sie sich bei :

Marc Thiel : 34 94 10 26, m.​thiel@​sias.​lu

Damit die Hecken ihre Funktionen erhalten können ist es notwendig, sie ab und zu zurück zu schneiden, bzw. auf den Stock zu setzen. Nicht gepflegte Hecken werden immer höher, lichter und breiter, fallen auseinander und sind in der Folge nicht mehr dicht genug, um Schutz für Tiere zu bieten.

Wir haben alle Hecken in der Flur kartiert, und stellen so einen Pflegeplan auf, welche Hecken wann, wie oft, und wie geschnitten werden sollten.

Verschiedene Gemeinden des SIAS übernehmen die Heckenpflege in der Flur und die anfallenden Kosten für die Landwirte. Bedingung ist, dass diese Pflegemaßnahmen nicht noch über andere Kanäle bezuschusst werden, dass zwischen den von uns ausgewählten Intervallen nicht an der Hecke geschnitten wird, und dass der Landwirt selbst für die Entsorgung des Heckenschnitts sorgt.

Wenn Sie Interesse an unserem Programm haben, kontaktieren Sie :

Simone Felten : 34 94 10 25, s.​felten@​sias.​lu