Naturschutz

Gartenkräuter sind ein doppelter Gewinn : Küchenkräuter, Würzkräuter oder Heilkräuter sind nicht nur gut riechend, schmackhaft und nützlich für uns Menschen, sondern sie ziehen auch viele Tiere an. Wenn man die Pflanzen blühen lässt, ziehen die Blüten und Aromen viele Bestäuber an. Die Kräuter kann man leicht im Garten anpflanzen und wachsen auch auf jeder Fensterbank oder auf Balkone. Ein Kräutergarten oder eine Kräuterecke braucht nicht viel Raum, denn viele unterschiedliche Arten können auch gut auf kleinstem Raum wachsen. Der Anbau und die Pflege von Kräutern ist sehr einfach und kann von jedem durchgeführt werden.

Kräuter : was, wo und wie ?

Die Kräuter kann man einfach direkt in den Garten einpflanzen oder in eine Kräuterspirale, in ein Hochbeet oder auf einem Balkon setzen. Küchen- und Gewürzkräuter können in ein‑, zwei- oder mehrjährige Pflanzen eingeteilt werden. Einjährige Kräuter wachsen und verblühen während eines Sommers und sterben dann ab, pflanzen sich also nur einmal fort. Zweijährige Pflanzen bilden nach einer Pause in der Vegetationsphase, wie zum Beispiel durch Trockenheit oder Kälte, ihre Blüten ein zweites Mal. Mehrjährige Pflanzen hingegen wachsen über mehrere Jahre und können zu kleinen Sträuchern heranwachsen. Zudem sind sie meist immergrün.

Die Anforderungen und Pflege der Kräuter variiert je nach Art, insbesondere hinsichtlich des Wasserbedarfs. Die Wahl des Standorts sollte deswegen für jede einzelne Pflanze sorgfältig überlegt werden. Die meisten Kräuter gedeihen am besten in mageren Böden mit viel Sonnenlicht. Viele Gewürzkräuter, wie Salbei, Thymian, Basilikum, Zitronenmelisse und Rosmarin, stammen aus dem Mittelmeerraum, wo es trocken und sonnig ist und bevorzugen daher einen solchen Standort. Andere Kräuter wie Sauerampfer, Borretsch, Minze und Liebstöckel bevorzugen feuchte, humusreiche Böden. Kräuter wachsen am besten an einem windgeschützten Ort im Garten, wie zum Beispiel neben einer Hauswand. Kräuterspiralen können hier ganz gut helfen, denn das Gieß-und Regenwasser kann aus den höheren Bereichen mit dem Mittelmeerraum“ eher abfließen und zu feuchtigkeitsliebenden Kräutern fließen. 

Die meisten Gartenkräuter benötigen einen durchlässigen Boden, damit überschüssiges Wasser abfließen kann und die Wurzeln nicht verfaulen. Wenn der Boden im Garten zu dicht und fest ist, kann Sand hinzugefügt werden, um die Wasserabführung zu verbessern. Herkömmliche Blumenerde enthält oft zu viele Nährstoffe und ist deshalb nicht ideal. Stattdessen ist es besser Kräutererde zu verwenden oder aus Lehm, Gartenboden und Kompost (1:1:1) eigene Erde zu mischen.

Funktion der Gartenkräuter : Nektarquelle und gegen Schädlinge 

Wie bereits erwähnt, sind diese Gartenpflanzen nicht nur für uns, sondern auch für unsere Umwelt von Nutzen. Am besten ist es nur einen Teil der Pflanzen für sich selbst zu nutzen und den anderen Teil für die Bestäuber zu belassen, also sie nicht zu ernten, sondern blühen zu lassen. Um ein Kräuterparadies für Tiere zu schaffen, sollten einheimische Pflanzen eingesät werden, damit nicht unsere heimischen Arten von invasiven Arten verdrängt werden.

Die Gerüche der Kräuter halten auch viele Schädlinge fern und schützen dadurch sowohl sich selbst als auch ihre Nachbarn. Beispielsweise fördern Dillsamen die Keimung von Gemüsesamen und können deshalb in das Saatgut gemischt werden. Lavendel, Thymian und Ysop wehren Ameisen, Läuse und Schnecken ab. Manchmal kann eine Pflanze Schädlinge anziehen, die andere Pflanzen befallen können. Daher ist es nicht ratsam, solche Pflanzen nebeneinander zu pflanzen. Zum Beispiel sollten Petersilie und Karotten nicht aufeinanderfolgen, weil Petersilie den Karottenkäfer anzieht, der die Karotten beschädigt und sich dort schneller verbreiten kann.

Die Kräuterspirale als kreative Gestaltung

Wie schon erwähnt ist die Kräuterspirale eine interessante und dekorative Idee, die die Anpflanzung einer Vielzahl von heimischen Kräutern in einem kompakten Raum ermöglicht. Die spiralförmige Anordnung von Pflanzbeeten ermöglicht es, Kräuter mit unterschiedlichen Wasserbedürfnissen und Lichtverhältnissen auf kleinem Raum zu kultivieren. Die Kräuterspirale besteht aus verschiedenen Ebenen, die unterschiedliche Bedingungen für das Pflanzen von Kräutern bietet. In der sonnigen oberen Ebene gedeihen bevorzugt wärmeliebende Kräuter wie Rosmarin, Thymian und Oregano. Auf der mittleren Ebene, die etwas schattiger ist, finden Kräuter wie Petersilie, Schnittlauch und Minze ideale Bedingungen. Die untere Ebene, die am kühlsten und feuchtesten ist, eignet sich gut für feuchtigkeitsliebende Kräuter wie Koriander oder Pfefferminze. Außerdem verbessert die erhöhte Struktur die Belüftung der Kräuter. Diese platzsparende Gartenidee vereint Funktionalität und Ästhetik, wodurch sie nicht nur praktisch, sondern auch ein Blickfang im eigenen Garten ist. Zusätzlich bieten die Lücken der Trockenmauer Unterschlupf für unterschiedliche Tiere wie Reptilien und Amphibien.