Naturschutz

Was bringt ein Laubbaum dem Garten ?

Wer hat nicht schon mal davon geträumt, im eigenen Garten unter einer imposanten Trauerweide auf der Bank zu sitzen und in aller Ruhe dem Gesang der Vögel zuzuhören ? Ist der eigene Garten groß genug, so ist das Pflanzen eines solch imposanten Solitärbaums eine einfache Möglichkeit zur ökologisch wertvollen strukturellen Aufwertung des Privatgrundstücks. 

Der Nutzen eines Laubbaums (oder mehrerer) ist vielfältig. Zum einen kann ein Baum als Lebensraum für eine Vielzahl von Insektengruppen dienen, von Käfern über Wanzen bis hin zu Bestäuberinsekten. Obwohl die meisten Laubbäume nicht auf eine Bestäubung von Insekten angewiesen sind, sondern als Windbestäuber gelten, so existieren doch jede Menge Laubbäume mit einem recht hohen Nektar- und Pollenwert. Auch für (kulturfolgende) Vögel sind Laubbäume ein beliebter Ansitz, von wo aus sie einen Überblick über mehrere Gärten haben können. Nicht zuletzt können verschiedene Säugetiere von Bäumen profitieren, von den Eichhörnchen, die gerne in den Bäumen klettern bis hin zu Igeln, die es sich im Herbst unter dem herabgefallenen Laub gemütlich machen.

Der Mensch profitiert auch in vielerlei Hinsicht von einem Solitärbaum im Garten. Neben der erhöhten Attraktivität durch eine strukturelle Aufwertung und dem teils beeindruckenden Farbverlauf der Blätter im Laufe des Jahres, dient ein Baum auch als Schattenspender und verbessert das Gartenklima. Das Beobachten der im Baum lebenden Tiere hat zudem eine beruhigende Wirkung im sonst stressigen Alltag.

Welchen Laubbaum pflanzen ?

Die Vielfalt der Laubbaumsorten ist enorm. In diesem Artikel wird sich vor allem auf die heimischen Baumarten konzentriert, wobei allerdings auch einige nicht heimische Bäume existieren, die durchaus einen positiven Einfluss auf die heimische Fauna haben können. Einheimische Baumarten sind jedoch zu bevorzugen, da sich die heimische Tierwelt an diese angepasst hat, und die Bäume auch generell besser an die Standortbedingungen (Frost, Trockenheit, Hitze) in Luxemburg angepasst sind. 

Eine hohe Wertigkeit für Bestäuber besitzen die Winter- und die Sommerlinde, aber auch Ahornbäume wie der Bergahorn und der Spitzahorn sowie die vor einigen Jahrhunderten in Mitteleuropa eingeführte Esskastanie sind attraktiv für Bestäuberinsekten. Zu den windbestäubten Laubbäumen gehören der Walnussbaum, die Hängebirke und verschiedene Eichenarten sowie die Rotbuche.

Auch für kleinere Gärten existieren einige geeignete Laubbäume, wie die Salweide, die Mehlbeere, die Kornelkirsche, die Felsenbirne oder die Gemeine Mispel. In dem Artikel der Rubrik Kleingehölze“ werden noch weitere Arten aufgeführt, die sich zum Großteil auch als Solitärpflanzungen eignen.

Zu den interessanten nicht heimischen Laubbaumarten gehören die Esskastanie, die Trauerweide oder auch die Platane. Auch Baumhasel, Abzuraten ist hingegen vom Pflanzen der Robinie und des Essigbaums, da diese Arten stark vermehrungsfreudig sind und in Mitteleuropa als invasiv gelten. Auch beim Blauglockenbaum (Kiribaum) sollte man Vorsicht walten lassen.

Worauf ist beim Pflanzen zu achten ?

Der Standort eines Solitärbaums sollte im Vorfeld gründlich geplant werden, da ein solcher Baum schließlich einige Jahrzehnte an Ort und Stelle bleiben sollte. Ein Umpflanzen älterer Bäume ist aufgrund des enormen Wurzelsystems schier unmöglich. Wichtig ist ein ausreichend großer Abstand zu benachbarten Strukturen, allen voran des Wohnhauses, aber auch anderer Hecken- und Baumstrukturen. Je nach Art kann die Krone eines Solitärbaums einen Durchmesser von 5 bis 15 m erreichen. Wurde ein Gartenteich angelegt, so ist auch hier ein ausreichender Abstand einzuhalten, da die im Herbst herabfallenden Blätter den Teich unnötig verschmutzen würden.

Die beste Pflanzzeit für einen Laubbaum ist der Spätherbst, wenn der Baum seine Blätter verloren hat und der Boden durch den Herbstregen gut angefeuchtet wurde. So hat der Baum Zeit, über die kalten Monate neue Wurzeln zu bilden und sich in der Erde auszubreiten. Trotz des neuen Wurzelwachstums ist es wichtig den jungen Baum während der ersten paar Jahre regelmäßig zu gießen, bis die Wurzeln tief genug in das Erdreich gedrungen sind. Das Austrocknen von Jungbäumen durch fehlende Wasserzufuhr in den ersten Jahren nach der Pflanzung ist die häufigste Ursache für das Absterben eines Baumes. Ist der Baum schließlich gut angewachsen, so kann er je nach Art einen erheblichen jährlichen Zuwachs aufweisen. Das Schneiden eines Laubbaumes ist jedoch, anders als bei Obstbäumen, nicht unbedingt notwendig. Lediglich das Aufästen und das Entfernen von sich gegenseitig störenden oder krumm wachsenden Ästen ist anzuraten. Werden diese wenigen Tipps befolgt, so kann man sich über Jahrzehnte hinweg an einem imposanten Blickfang im Garten erfreuen.