Die Entwicklung des Kiebitzbestandes in Luxemburg folgt der europaweiten Tendenz und spiegelt die Situation vieler Vogelarten, die auf die Kulturlandschaft angewiesen sind, wider. Seit den 80er Jahren kommt es europaweit zu starken Bestandseinbrüchen. In Luxemburg wurden 2008 noch 30 Brutpaare, vor allem im Gutland und im Süden nachgewiesen. In den 70er Jahren brütete der Kiebitz noch in Kolonien im gesamten Gutland. In den letzten Jahren ist der Brutbestand auf weniger als 10 Brutpaare landesweit gesunken. Im Rahmen der Biologischen Station SIAS werden deshalb jährlich die bekannten Kiebitzareale beobachtet, um Brutplätze zu sichern. Da der Kiebitz sein Nest gerne im April am Boden von noch unbestellten Äckern einrichtet, müssen die Landwirte rechtzeitig informiert werden, damit die Nester nicht durch Feldarbeiten zerstört werden. Leider kommt es auch vor, dass die Gelege mit meist vier Eiern von Mardern oder Rabenkrähen geplündert werden.
Sind Brutplätze bekannt, werden diese gemeinsam mit den Landwirten bis zum Ausschlüpfen der Jungvögel gesichert.