Der Steinkauz war eine in Luxemburg weit verbreitete Eulenart. Mittlerweile aber ist dieser Kulturfolger recht selten geworden, denn sein bevorzugter Lebensraum, naturnahe Bongerten und Viehweiden mussten oftmals der zunehmenden Bebauung der Dörfer weichen.
Steinkauz
Der Steinkauz leidet daneben sehr unter der Strukturarmut unserer Kulturlandschaft. Um dieser bedrohten Art zu helfen, müssen sowohl Brutplätze als auch die Nahrungsgebiete erhalten oder neu geschaffen werden. Speziell angefertigte Nistkästen werden an geeigneten Bäumen in beweideten Flächen angebracht und bieten dem Steinkauz neue Brutplätze.
Die langjährigen Erhaltungsmaßnahmen für die traditionellen Bongerten und die zahlreichen Nistkästen im SIAS-Gebiet tragen seit einigen Jahren ihre Früchte. Mehrere Brutpaare nisten aktuell wieder in Streuobstwiesen unserer Gemeinden.
Der Steinkauz brütet nur einmal im Jahr. Die Brutzeit beginnt mit der Balz des Männchens, das sein Territorium mit den typischen ghuuk-Rufen markiert. Diese Rufe sind vor allem in den Monaten März und April zu hören. Die 3 — 5 Jungvögel verlassen die Bruthöhle nach etwas mehr als zwei Monaten und werden noch einige Tage weiter gefüttert.
Jährlich werden die Vorkommen der Steinkäuze überwacht, die Jungen beringt, die Nistkästen unterhalten und weitere Maßnahmen zur Aufwertung der Bongerten ergriffen. Landwirte, die ihre Tiere in Bongerten weiden lassen, spielen eine wichtige Rolle bei der Sicherung der Steinkauz-Lebensräume. Die kleinen Eulen sind auf kurzrasige Wiesen angewiesen, da sie ihre Nahrung (Großinsekten, Mäuse, Regenwürmer etc.) am Boden jagen.